Tuesday, July 24, 2007

Accommodation

Visitors to Ailanga live in nearby Usa-River in the guesthouse of the dioceses or in the Hotel "New Mexico".

In front of the guesthouse (2007)
(in the second line from the left): Mr. Eliabu Mbise [the driver], Frieder Heitmann, Friederike Siehl, Tobias Werner
(in the front line from the left): Lisa Kretschmann, Johanna Sandberg, Mama Kyara, Christin Reimer, Mr. Jeremiah Charles Menaura (the vice-headmaster of Ailanga)


Mama Kyara is feeding and keeping her guests very well


Malaria-prevention-net in the guesthouse




Entrance of the Hotel "New Mexico"



The patio of the Hotel


Mr. Martin Urio was our cook in the Hotel "New Mexico"

Home of Meru Dioceses

The headquarter of the Dioceses of Meru you find in USA-RIVER.
The Bishop is Paulo Akyoo, who visited Trittau in 2005 and 2007.
You see him here on the top, speaking to the audience of the farewell-party in Ailanga

Friday, July 20, 2007

Diary of the visit (in German)

TANSANIA TAGEBUCH
Tag 1
05.07.07

Wir treffen uns um 5 Uhr morgens im Terminal 1 des Flughafens Hamburg. Das bedeutet, dass wir um 3 Uhr morgens aufstehen mussten und entsprechend wenig Schlaf hatten. Der Check-in und die Handgepäckkontrolle haben wir gut überstanden. Nach einer gewissen Wartezeit in der Lounge des richtigen Gates ging es auch schon los. Der Flug nach Amsterdam war wie ein langer Sprung, kaum waren wir oben, ging es auch schon wieder runter. Es war wie eine Vorbereitung auf den langen Flug, der noch folgen sollte.
In Amsterdam durften wir dann noch mal 2 Stunden warten. Mittlerweile waren wir nach der kurzen Nacht sehr müde. Im Flugzeug sind dann einige prompt eingeschlafen und haben das Essen verschlafen. Andere hörten Musik oder lasen Zeitschriften. Nach Italien und dem Mittelmeer durften wir die lybische Sahara samt Oasen und bewässerten Feldern beobachten.
Kurze Zeit später konnte man sogar den Nil sehen. Dann waren nur noch die Wolken zu sehen und irgendwann der Sonnenuntergang. Das Essen war alles in allem gut.
Pünktlich um 8 Uhr abends landeten wir in Tandania, Kilimanjaro International Airport. Die einzige nennenswerte Flugzeugbekanntschaft war Erika Bhanji, Lippestr 9, 59494 Soest, die seit 1965 tanzaniabegeistert ist und nun auf eigene Faust Frauenprojekte am Viktoriasee betreut.
Als wir durch die Passkontrolle durch waren und auf die Koffer warteten, bemerkte Tobias, dass meine Gitarre fehlte. Hier stellte sich zum ersten Mal die Freundlichkeit und Gelassenheit der Tansanier unter Beweis. Mir wurde gesagt, ich solle eine Minute warten. Dann wurde ich schlendernd zum Flugzeug zurückgeführt und durfte die Gitarre retten (da Flugzeug flog nämlich gleich weiter nach Daressalam). Mein Begleiter hat sich sogar noch für mich mit gefreut.

Von den Leuten aus Ailanga wurden wir beim Ausgang des Flughafens aufs allerherzlichste empfangen, wir bekamen Blumenkränze umgehängt und Rosen in die Hand. Unsere schweren Koffer wurden uns sofort aus der Hand gerissen. Die Nachtfahrt im Jeep zum Gästehaus war spannend, trotz großer Erschöpfung. Zum ersten (bzw. Tobias zum zweiten) Mal afrikanische Luft schnuppern. Beim Ziel angekommen, wurden wir prompt vom Chor der Ailanga-Schule überrascht. Und tansanischer Gesang ist um Längen besser als Deutscher!!
Das Abendbrot wurde zusammen mit Frau Mbise und den Lehrkräften von Ailanga eingenommen. Dies fand im Gästehaus statt, das uns allen sofort gefiel. Auch die Zimmer wirkten sehr solide, einziger Minuspunkt sind vielleicht die Duschen.
Nach einem langen Tag fielen alle in die Betten und haben tief und fest geschlafen. Und wenn sie nicht gestorben sind..
Zitat des Tages: Herr Jokisch: „Die bewegen sich immer beim Tanzen.“
Gemeint war: „Die bewegen sich immer beim Singen.“

Text: Frieder Heitmann

Tag 2 06.07.07

Doch nicht alle haben durchgeschlafen, einige hörten nachts die Hunde bellen, Herr Jokisch wurde vom Muezzin um 5:00 Uhr geweckt (MESZ 4:00 Uhr), die Hähne krähten schon vereinzelt ab 5:30 Uhr.
Ab 7:45 saßen wir am Frühstückstisch und wurden von Mama Kyara mit Toast, Rührei, Butter, Gelee, Kaffee, Tee, Fanta, Cola Sprite, Mineralwasser verwöhnt.
Mrs. Mbise holte und um 8:30 Uhr ab und wir fuhren mit dem Range-Rover, gesteuert von Eliabu, zum Hauptquartier der Meru-Diözese, nach 2-3 Ecken waren wir schon da, da das Gästehaus und das Hauptquartier beide in Usa-River liegen.
Zum erstenmal konnten wir Tansania bei Tag sehen: Einfache Steinhäuser mit Wellblechdächern stehen auf relativ hohen Fundamenten - damit in der Regenzeit das Wasser nicht in die Häuser läuft. Die Menschen sind sehr farbenfroh gekleidet, es herrscht eine rege Geschäftigkeit in den Straßen, die – ungepflastert – tiefe Furchen (durch Sturzbäche der Regenzeit entstanden) aufweisen.
Eliabu kurvt vorsichtig um die tiefsten Abgründe herum, trotzdem schaukelt unser Gefährt bedenklich. Im Hauptgebäude der Meru-Diözese empfängt uns der Bischof Paulo Akyoo sehr freundlich, ein Mitarbeiter zeigt und die Räume und die nahegelegene Kirche.
Neben der Kirche befindet sich das Tansania-Büro von „Compassion International“, eine NGO, die sich um die Ärmsten der Armen in Tansania kümmern. Wir begrüßen die Mitarbeiter, lassen uns von ihrer Arbeit berichten und spenden 20€.
Anschließend nehmen wir im Haupthaus der Diözese ein kleines Mahl ein, zusammen mit fast allen Mitarbeitern der Diözese und Anja, einer Inspektorin der internationalen Hilfe (und Irin).
Anschließend fahren wir nach Arusha (auf einer asphaltierten Straße). Die Hauptstraße von Arusha ist sehr belebt, die Menschen drängen sich auf dem Trottoir, die Autos auf den Fahrbahnen. Wir laufen die Hauptstraße entlang, tauschen Geld in einem kleinen Office (Kurs 1€ : 1600 TSh )
Am Stadtrand besuchen wir noch einen Bazar mit Souvenirs, Lisa, Christin, Johanna und Tobias erstehen einige Produkte der Kunst-Handwerker.



Dann geht es endlich zum Ailanga Lutheran Junior Seminary. Die Straßen dorthin sind fast durchgehend asphaltiert. Alle Schüler (290) stehen in ihrer Schuluniform auf dem Schulhof aufgereiht und erwarten uns sehnsüchtig (es ist 13:30 Uhr und sie möchten gerne zum Mittagessen). Der „Lehrer für Disziplin“ , Mr. Lowassa erläutert den Schülern, wer von ihnen sitzt. Anschließend begrüßt uns der Chor genauso schwungvoll wie am Abend zuvor:
Welcome Ailanga
Welcome Ailanga
Welcome Ailanga Junior School
Karibu Ailanga
Dabei laufen sie in Zweier-Gänsemarsch in das „Stadion“ ein. Die Schüler bewegen sich beim Singen des zweiten Liedes auch rhythmisch – wie auf der Stelle laufend.




We warmly welcome you
Ailanga Junior School
With joy and peace we welcome you
With love and hope we ____ _____


Anschließend singen die “Kleinen” ein selbst erarbeitetes Begrüßungslied. Frau Mbise begrüßt die Gäste, Herr Jokisch bedankt sich für die sehr freundliche Begrüßung und verteilt anschließend Geschenke an den Headboy und an das Headgirl, den Sportfachleiter, den Naturwissenschaftsleiter, den „Lehrer für Schülermaterial“ (Academic Master), die Schulleiterin (siehe separate Liste).

Das „Einmarschlied“ We warmly - We warmly welcome you
We warmly - We warmly welcome you

2. Stimme (hoch) all we are warmly

all we are warmly
welcome Ailanga

Um 15:00 Uhr endete der offizielle Teil und es gab ein reichhaltige Buffet für alle Schüler, Lehrer und Gäste. Anschließend besichtigen wir die Unterrichtsräume, den Fachraum für Naturwissenschaften, die Jungen- und Mädchen-Schlafzimmer bzw. Häuser und das Gelände.

Es entwickeln sich viele Gespräche zwischen Trittauern und Ailanganern, wobei sich um je einen Trittauer Schüler jeweils Trauben von Tansaniern bilden.

Der Abschied (für diesen Tag) stellt sich schon als etwas schmerzlich heraus.

Text: Hartmut Jokisch

Tag 3 07.07.07

Laut Plan gibt es jeden Tag Frühstück um 7:30 Uhr, jedoch beweisen wir uns als keine guten Vorbilder für die angeblich deutsche Pünktlichkeit. Die meisten haben verschlafen. Trotzdem muss der Plan eingehalten werden und wir starten pünktlich in Begleitung zweier Lehrer, William und Judith. Unser Ziel heißt laut Zettel „Compassion classes“, wirklich etwas darunter vorstellen, können wir uns jedoch nicht. Währen der Fahrt im Jeep, die über holprige, von Bananenstauden gesäumte Wege führt, fällt der erste Spruch des Tages, Urheber ist diesmal nicht Herr Jokisch, sondern Christin. Die „beschwert“ sich darüber, dass es morgens im Zimmer sehr kalt sei, schließlich haben sie auch unterm Bett geschlafen. Gemeint war allerdings das Fenster. Erste Epidemie-Anzeichen der mysteriösen „Verquere-Sätze-Krankheit“ sind zu erkennen und am Abend dieses Tages wird sie bereits ihr drittes Opfer fordern.

Am Ziel angekommen werden wir herzlich von einem Pastor sowie einem der Lehrer in Empfang genommen. Es stellt sich dabei heraus, dass wir zu Gast bei einer Organisation sind, die für die Kinder der Ärmsten eine Schulausbildung anbietet und versucht, sie damit von der Straße zu holen. Beim Eintrag in das Gästebuch stoßen wir auf das heutige doch etwas besondere Datum. Christin und Tobias entdecken prompt ihre gemeinsame Liebe zu eben jenen speziellen Daten. Prompt wird beschlossen, am 08.08.08 zu heiraten. Nach der Begrüßung werden wir zu einer nahe liegenden Töpferwerkstatt geführt. Der Weg dorthin hat wieder einmal viel Neues und Interessantes zu bieten. Riesige Bananenplantagen säumen den Pfad, man sieht unzählige Hühner, Kühe und Schafe. Frauen, die ihr Gepäck auf dem Kopf transportieren, ernten unsere bewundernden Blicke. An der Werkstatt angekommen, werden wir von ihrem Besitzer und seiner Frau in Empfang genommen. Dieser hat sich schon vor vielen Jahren der Töpferei verschrieben, obwohl dies eigentlich in Tansania eine Frauentätigkeit ist. Dass er ein wahrer Meister auf seinem Gebiet ist, stellt er uns kurz darauf unter Beweis. Innerhalb von ca. 8 Minuten verwandelt sich unter seinen Händen wie mithilfe Magie ein unansehnlicher Tonklumpen zu einem wunderschönen, großen Topf. Wir sind begeistert, jedoch auch ein wenig eingeschüchtert von so viel Können, dass sich anschließend keiner an die Töpferscheibe wagt. Bemerkenswert ist auch, dass diese kleinen Kunstwerke ohne Hilfe von jeglichen technischen Werkzeugen gemacht werden, beispielsweise wird die Temperatur im Ofen allein durch Beobachtung des Feuers bestimmt.


Anschließend erstehen Frieder, Herr Jokisch, Christin und ich noch ein paar von den handgefertigten Töpfen im werkstatteigenem Laden. Unsere sind jedoch aus Kofferplatztechnischen Gründen eher im Miniformat (5 Dollar pro Stück).
Zufrieden unsere Tüten tragend gehen wir zur Schule der compassion classes zurück. Es folgt eine Besichtigung des Geländes und der Klassen. Unter anderem dürfen wir beobachten, wie Schüler aus Draht und bunter Wolle farbenfrohe Lampenschirme herstellen. Im Hauptgebäude werden wir Zeugen einer Chorvorführung inclusive Begleitung durch Keyboard und E-Gitarre. Wir werden vorgestellt und Herr Jokisch berichtet von unserer Partnerschaft mit der Schule in Ailanga. Als Geschenk haben wir das selbstgemachte Alphabet der 1-Welt-AG Mitgliedern im Gepäck, später wird noch eine Spende überreicht. Uns wird gesagt, dass dieses Geld wohl für die weiteren Renovierungen der Klassenräume genutzt werden wird.

Nachdem der offizielle Teil beendet ist, sammelt man sich zum gemeinsamen Essen, welches wieder einmal reichlich und vor allem sehr lecker ist. Wir werden von den tansanischen Schülern umringt, schnell findet sich jeder von uns mit mindestens zwei der jüngeren Schülern an der Hand wieder. Ein unbeschreibliches Gefühl. Viele Fotos werden gemacht. Unsere Digitalkameras stellen sich als Hit heraus, da man das geschossene Bild sofort zeigen kann. Der Abschied fällt schwer, man will uns nicht gehen lassen und wir wollen am liebsten auch noch bleiben, aber der nächste Programmpunkt ruft: der Terengeru Market. Dieser ist einer der populärsten in der Gegend und dementsprechend „gut besucht“. Für viele von uns stellt er eine Art Reizüberflutung dar; das Angebot der Waren ist riesig, überall hört man Marktschreier und natürlich auch Mzungu (Weißer) Rufe. Aufgeteilt ist der Markt in zwei Bereiche, einer für Kleidung und Haushaltswaren, der andere für Obst und Gemüse. Unser Weg führt und erst durch Berge voller Second-Hand-Kleidungsstücke und Schuhe, die aus Europa, den USA oder China importiert werden, angeboten werden allerdings auch die typischen afrikanischen Wickeltücher, welche die meisten Frauen tragen. Herr Jokisch, Frieder, Christin, Tobias, Friederike und ich kaufen jeweils ein Exemplar für 5000 tansanische Schillinge.

Der Obst- und Gemüsestand ist nicht minder interessant. Tobias ersteht dort ein langes Zuckerrohr. Dann ist es auch schon wieder Zeit ins Gästehaus zu fahren. Die Zeit bis zum Abendessen um 18:30 verbringen wir einerseits im Internetcafe (für 600TS Emails an die Lieben zu Hause schreiben) und andererseits beim Fußballspielen mit den Dorfkindern.
Ein wildes und fröhliches Gerangel um den Ball entsteht, alle haben Spaß, wieder werden Fotos gemacht. Während die anderen mit den älteren spielen, bin ich mit der „Kinderbetreuung“ beschäftigt. Die kleinen sind zwischen 3 und 8 Jahre alt und sehr lebhaft, aber auch anhänglich. Man spielt Fangen und ich werde von ihnen in ein paar Kinderspiele eingeführt (das „Sit-down-stand-up-Spiel). Die Tatsache, dass ich sie nicht verstehe und sie nicht mich, spielt keine Rolle, genauso ist es bei den anderen.
Mittlerweile trauen sich sogar einige junge Frauen mitzuspielen, das Treiben wird immer ausgelassener, Freundschaften werden geschlossen. Die kleinen hängen wie Kletten an einem, sie streiten sich sogar darum, wer welche Hand halten darf oder wer auf den Arm genommen wird. Wieder einmal sind wir zutiefst berührt.

Bald wird es jedoch Zeit zum Essen, müde, aber glücklich kehren wir ins Haus zurück. Nun stellt sich heraus, wer das nächste Opfer der mysteriösen Epidemie ist: Ich. Einer meiner brillanten Sätze lautete: „Ich möchte nie mehr in einem Flugzeug sterben.“ Dabei wollte ich nur zum Ausdruck bringen, dass ich Angst vor Luftlöchern habe und deshalb nie wieder ein Flugzeug betreten werde. Ein weiteres Highlight: „Gewalt ist keine Lösung, sondern ein Destillat.“ Richtig ist der Satz natürlich nur mit dem Wort 'Alkohol' statt 'Gewalt'. Pech gehabt...

Die nächsten unfreiwilligen Lacher ernte ich beim Zuckerrohressen nach dem Abendbrot. Ich möchte Johanna eigentlich erklären, dass man Zuckerrohr nach dem Zerkauen ausspucken muss, beginne meinen Satz allerdings mit „Du musst das Spuckrohr...“ Frieder ergänzt lachend: „... nach dem Kauen auszuckern, genau Lisa.“

Mal sehen, wer sich als nächstes infiziert...
Text: Lisa Kretschmann

Tag 4 08.07.07

Um 7:30 am haben wir von Mama Kyara ein leckeres Essen serviert bekommen. Heute gab es Donats und Toast. Um 10 Uhr sind wir dann in die nahegelegende Kirche gegangen. Wir wurden dort freundlich von dem Pastor begrüßt. Und zur Verwunderung aller haben wir Tee getrunken und wir durften uns zum insgesamt 5. Mal in ein Gästebuch eintragen. Danach sind wir dann in die Kirche gegangen. Viele Menschen saßen schon auf ihren Plätzen, wartend, dass der Gottesdienst beginnt.
Dann war es endlich soweit: Am Anfang haben die Kirchenbesucher verschiedene Lieder zum Besten gegeben. Jeder hat laut mitgesungen. Und dann war es soweit: Unser großer Auftritt. Herr Jokisch hat unser Projekt vorgestellt und dann wurden wir zum ersten mal aufgefordert, etwas zu singen. Wir haben uns entschlossen, „Danke“ zu singen. Nach anfänglichen Unsicherheiten und Textunsicherheiten, schienen die Kirchengänger begeistert von unserem Gesang. Danach hat der Pastor eine ca. 30 Minuten lange Predigt gehalten. Erst im Nachhinein habe ich erfahren, was er gesagt hat. Auch ohne es am Anfang zu verstehen, hat mich die Art und Weise, in der der Pastor die Predigt gehalten hat, sehr beeindruckt. Noch nie haben wir eine so lebendige Predigt gesehen. Sie schien auch sehr lustig gewesen zu sein, die Kirchengänger haben öfters gelacht. Später haben wir erfahren, dass der Pastor über die verschiedenen Rufe von Gott gesprochen hat. Es sei unsere Aufgabe, aus den vielen Stimmen, die Stimme Gottes zu erkennen und diese richtig zu interpretieren.

Nach dieser lebhaften Rede wurden wiederholt Kirchenlieder gesungen. Einige aus unserer Gruppe haben versucht, mitzusingen, was auch nach einigen falschen Tönen und Wörtern geklappt hat. Nach diesem Teil wurden dann Kollekte gesammelt. Da wir nicht bemerkt haben, dass zweimal Kollekte gesammelt wurden, haben wir nur einmal Geld in den Korb gelegt. Danach sind wir singend aus der Kirche gegangen.

Der Gottesdienst wurde dann draußen mit einer Auktion beendet. Einige Kirchenbesucher hatten ein paar Teile ihres Besitzes zu Gunsten der Kirche gespendet. Diese wurden dann versteigert. Da gab es einen Sack Reis, ein Zuckerrohr und Kekse. Da keiner die Kekse ersteigern wollte, hat ein Unbekannter sie für mich ersteigert. Danach sind wir zurück in unser Gästehaus gegangen. Dort haben wir Lunch zu uns genommen.
Mr. Kidemi hat uns danach zu einem Krankenhaus und zu einem Waisenhaus begleitet. Da wir 30 Minuten zu spät gekommen sind, war der Leiter des Kranken- und Waisenhauses, auch mit einer Spende der Trittauer Kirche von 660 Dollar nicht freundlich zu stimmen.
Dementsprechend zügig hat er uns durch die zwei Krankenhausgänge geführt. Ein Gang für die Frauen, ein Gang für die Männer. Durch einen Türspalt konnten wir erkennen, dass ungefähr 8 Frauen in einem Zimmer lagen.
Danach sind wir einen Hügel aufwärts zu dem Waisenhaus gegangen. Diesen ersten Eindruck dort werden wir wohl nie vergessen. Nachdem uns eine Betreuerin die Tür geöffnet hatte, standen wir schon in einem großen Raum, in dem ca. 20 Kinder saßen. Alle haben uns mit großen Augen angeschaut und einige sind uns in die Arme gesprungen. Der Raum was gefliest und es gab keine Spielzeuge. Der Fernseher zog alleine (bevor wir erschienen) die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich. Das Gefühl kam auf, dass die Erzieher die Kinder immer davor setzen, um sie still zu stellen. Ein seltsamer Geruch lag in der Luft und die Kinder waren total von unseren Luftballons fasziniert.
Alle von uns hatten Kinder auf dem Arm, die man nicht mehr absetzen konnte. Sie haben sich festgeklammert. Eine weitere Auffälligkeit waren die verschiedenen Missstellungen, die die Kinder hatten.
Tobias und ich haben uns beide in die kleine Elisabeth verliebt, so dass wir sie am liebsten adoptiert hätten. Sie war gerade mal 2 Monate alt. Nachdem wir ungefähr eine Stunde dort verbracht haben, mussten wir uns wieder von den Kindern trennen.
Dies erwies sich aber als eine schwere Aufgabe, da sie anfingen zu weinen oder uns hinterher gerannt sind.

Nachdem wir dann alle wieder im Auto saßen, waren alle noch aehr betroffen und wir mussten unsere Erlebnisse erst noch verarbeiten.

Nach diesem Erlebnis war uns dann aber keine Ruhe gegönnt. Aber wir haben gerne mit den Kindern aus unserer Straße gespielt. Dies hat, wie am vorigen Tag, sehr viel Spaß gemacht. Wir haben Fußball und Fangen mit ihnen gespielt. Unsere Kondition war jedoch nicht so gut wie die der Kinder.

Nach diesen körperlichen Anstrengungen haben wir dann Abendessen serviert bekommen.Nachdem jeder satt war, haben wir über Alltägliches geredet und Karten gespielt. Wobei wir oft unterbrochen wurden, da sich einige Kakerlaken
in unsere Zimmer verirrt haben. Nach diesen Vorkommnissen konnten wir dann alle ruhig schlafen oder weniger ruhig, da das Hundegebell um Punkt 11 Uhr angefangen hat.

Sprüche des Tages: You can use a child (er meinte shield) to protect yourself“

Tag 5 09.07.07

Sehr müde erscheinen wir heute morgen am Frühstückstisch. Dies ist zum Einen bedingt durch das abendliche Kartenspielen, jedoch vor allem durch diverse Begegnungen mit Kakerlaken am Vorabend.
Dennoch genießen wir wieder das hervorragende Frühstück, bestehend aus Toast und Donuts.
Um 9 Uhr sollen wir bereits bei der Schule sein, viel Zeit bleibt also nicht. Mit dem Jeep geht es noch kurz zur Tankstelle, da einer der Reifen bereits recht platt ist. In der Schule bekommen wir unseren Stundenplan und erfahren, dass wir alle verschiedene Unterrichtsstunden besuchen werden, was bei den meisten auf Freude stößt. So sitzen wir alle von 9-11:10 Uhr in den Klassenräumen und gehen anschließend in das Lehrerzimmer und bekommen Tee und Snacks. Dass die Pause eigentlich nur über 10 Minuten lang gehen soll, scheint Niemanden zu interessieren, so gehen wir gemeinsam mit den Lehrern erst nach 40 Minuten zurück in den Unterricht. Um 14:35 Uhr treffen wir uns dann wieder zum Lunch.


Generell lässt sich sagen, dass wir doch alle recht überrascht über die miterlebten Stunden sind: Die Schüler verhalten sich nicht so ruhig wie wir erwartet hatten, sondern scheinen gelangweilt – oder möglicherweise unterfordert – zu sein. Einige Schüler kommen – genau wie die Lehrer – viel zu spät und stehen mitten im Unterricht auf, um auf die Toilette zu gehen, wenn nötig auch in Gruppen.
Der Unterricht ist in unseren Augen eher oberflächlich und auf „low-level“, obwohl wir einigen Schülern deutlich mehr zutrauen.
Der Tiefpunkt in Bezug auf die Unterrichtsfächer ist für uns einstimmig „Bibleknowledge“. Zum Einen, weil uns von ca. 20 erwähnten Namen aus der Bibel gerade mal 2-3 bekannt sind, zum Anderen, weil unseres Erachtens nicht die wesentlichen Aspekte der Bibel behandelt werden, sondern nur „names and places“. Das überrascht und enttäuscht und ein wenig.
Ansonsten genießen wir unsere Stunden in Englisch, Suaheli, Geographie, Chemie, Physik und Mathe. In Erinnerung bleiben werden uns sicherlich auch die Gespräche über AIDS in Biologie und auch sämtliche Fragen darüber. Zum ersten Mal höre ich Kritik über meine Lebensweise; besonders dass ich zugebe, nicht richtig an Gott zu glauben und auch nicht täglich zu beten oder die Bibel zu lesen, stößt auf Unverständnis. Ein sehr komisches Gefühl bekomme ich, als sehr heftige Fragen und Anspielungen bezüglich der deutschen Kolonialpolitik auftauchen.
Nach dem Unterricht haben wir noch etwas Freizeit und haben die Möglichkeit, noch besser mit den Schülern in Kontakt zu kommen. Danach erleben wir ein spannendes Fußballspiel, in dem unter anderem Tobias und Frieder gegeneinander spielen. Darüber, welche Mannschaft gewonnen hat, sind sich die beiden aber bisher noch nicht einig.
Völlig erschöpft vom Unterrichten (insbesondere Christin, die 2 Stunden Deutsch unterrichten musste), vom Fußballspiel und von den Gesprächen betreten wir um 17:45 Uhr unseren Jeep und fahren Richtung Guesthouse. Die Kinder sind wieder einmal völlig begeistert, als sie uns erblicken, doch leider haben wir keine Zeit, mit ihnen zu spielen, da Mama Kyara bereits das Essen serviert.
Wir genießen Reis, Nudeln und Fisch nach einem Gebet, diesmal von Frieder, der sich als erster traut, auf Englisch zu beten!
yen Abend verbringen wir alle gemeinsam auf dem Sofa und reden über unsere Erlebnisse. Wir sind sehr traurig, dass wir morgen das Gästehaus und Mama Kyara verlassen müssen, denn das neue Gästehaus scheint viel unpersönlicher und ungemütlicher zu sein.
Sprüche:
- Herr Jokisch: „No, in principal not!“
- Tobias: “Oh, ich weiß was Oberschenkelhalsbruch auf Japanisch heißt: Knicki-Knacki-nah-bei-Sacki“ Alle lachen, Friederike: „häh, woher weißt du das?“
- Lisa: „Es gibt ja auch so schreckliche Namen wie Ingeborg.“ Jokisch: „So heißt meine Schwester.“

Text: Johanna Sandberg

Tag 6 10.07.07

Ein eher trauriger Morgen sollte es werden. Der Grund dafür war, dass wir Mama Kyara und mit ihr die Intimität des 'guesthouse' hinter und lassen mussten, denn nach dem köstlichen Frühstück, diesmal hat sie uns Pfannkuchen gebraten, zogen wir in ein anderes Gästehaus – "New Mexiko".

Ein besonders großer Schock war es, feststellen zu müssen, dass wir keine Gegebenheiten vorfanden, die das „gemütliche“ Sitzen auf der Toilette ermöglichen könnte. Es war nur ein Loch mit weißem Keramik drumherum zu erkennen.
Nachdem wir dieses gesehen hatten, fuhren wir zum Bäumekaufen in eine, ich würde sagen, typisch afrikanische Baumschule an der Hauptstraße. Die Bäume, welche wir kaufen wollten, sollten eine Spende von Herrn Fielmann sein. Wir besorgten 100 Bäume für insgesamt 21€ und waren „tierisch“ erstaunt über solch enorm günstigen Preise...

Nun wurden die Bäumchen mit einem anderen Jeep zur Schule gefahren, bevor sie mit unserer Hilfe und natürlich der Hilfe der Schüler von Ailanga ihr Plätzchen zum „Leben“ bekamen. Jeder Schüler von uns mit jeweils mindestens 5 Ailanga-Schülern stellte eine Arbeitsgruppe dar, die sich dann, mehr oder weniger, um die Bäume kümmern sollte.
Es war eine nicht allzu harte Arbeit, jedoch war der ein oder andere von uns aufgrund vorhandener Müdigkeit etwas angeschlagen.
Als wir nach einer kurzen Pause in Richtung Arusha-Nationalpark Bäume gepflanzt hatten, sahen wir erstaunt ein „Pumba“ Warzenschwein über den Schotterweg flitzen.

Wir gingen im Anschluss an das Pflanzen zum Lunch, welches mal wieder vorzüglich war und danach mit Herrn ______ und Frau Mbise, inklusive unserem Driver Eliabu in die „Snake Farm“.Es war beeindruckend, die verschiedenen großen und giftigen, wie auch die Würgeschlangen zu sehen. Wir sahen jedoch ebenso Schildkröten, Krokodile und Chamäleons. Es war sehr interessant und mehr oder weniger auch sehr informativ.

Das Mehr oder Weniger kommt daher, dass der Leiter manchmal etwas unverständlich war (bis zu 2 Foot groß kann jenes Tier werden, dabei war es mindestens jetzt schon 4-5 Foot groß).
Relativ erschöpft fuhren wir in unser neues Gästehaus zurück, um dann gleich ins nahe gelegene Internetcafé zu gehen. Der Erfolg, eine Email verschicken zu können, konnte allerdings nicht ohne irgendwelche Probleme verzeichnet werden, wenn eine Email überhaupt verschickt werden konnte.
Zurück im Gästehaus - einige waren schon sehr hungrig - spielten wir „Schwimmen“. Als unser Koch Suppe und Teller auftischte, waren wir uns sicher: Jetzt gibt es endlich was zu futtern – wir lagen jedoch mit unserer Hoffnung falsch – Es dauerte etwas bis wir uns an der „Tütensuppe“, so Tobi, erfreuen konnten. Der Koch schien auch etwas durcheinander zu sein (nicht genug Gläser; konnte immer nur 2 Gläser pro Gang mitnehmen; starke Verständigungsprobleme - was noch weitere „Problemchen“ bzw. Fragezeichen über unseren Köpfen erscheinen ließen.
Wir gingen zuletzt schon davon aus, dass die Suppe wohl unser Essen, unser ganzes Essen, gewesen zu sein schien. Manch einer kam auf die Idee, dass man die Dusche wohl noch vor dem Essen genießen könnte. ABER- das Abendessen wurde uns noch vor Mitternacht angeboten, sodass wir alle gesättigt schlafen gehen durften.

Tag 7 11.07.07

Liebes Tagebuch,
Oh, die erste Nacht im neuen Guesthouse wies sowohl positive, als auch negative Aspekte auf. Als durchaus positiv zu nennen ist die Größe der neuen Betten und die relative Ruhe in der Nacht (kein Muezzingequake und kein exzessives Hundegebelle sowie Hähnegekrähe), als negativ zu bemerken ist hingegen das Klo (Loch im Boden), das vor allem unseren Mädchen jeglichen Spaß an der neuen Unterkunft nimmt. Auch Mama Kyara fehlt uns sehr!!!

Nach einem für uns alle viel zu frühem Frühstück starteten wir mit leichter Verspätung unsere Tour um in weiteren „Visitor Books“ zu unterschreiben. Unser erstes Ziel war das Mshikamano Commercial College. Wir wurden nicht erwartet, aber dann doch typisch tansanisch nett empfangen.
Man erzählte uns die wichtigsten Einzelheiten über diese Institution und über das wachsende Bestreben, den Frauen zu helfen, aus ihrer traditionellen Position in der Gesellschaft heraus zu kommen.
Wir wurden etwas herumgeführt, bekamen dann noch ein kleines Abendessen und eine Tasse Tee/Kaffee. Alles in allem waren wir aber froh, diesen Tagesabschnitt hinter uns gelassen zu haben, ich persönlich fand es extrem langweilig dort.

Weiter ging es mit einem Besuch bei der Makumira Secondary School. Wir wurden herzlich empfangen und man führte uns nach kurzer Konversation (Visitors Book unterschreiben eingeschlossen) auf dem Schulgelände herum. Dieses geschah unter anderem in Begleitung einer freundlichen Dame aus Dänemark, die schon seit den Siebzigern Tansania ihr Heimatland nennen darf. Die Schule existiert seit den frühen Fünfzigern, befindet sich aber wegen jährlich wachsender Schülerzahl immer noch im Aufbau. Das letzte Projekt war hierbei eine gigantische Assembly Hall, die bis zur Fertigstellung wohl noch einige Jahre der Fokus jeglicher Investitionen sein wird.
Diese Halle wird vor allem benötigt, da bereits über 900 Schüler diese Schule besuchen, die in jeglicher Hinsicht besser ausgestattet ist als Ailanga. Dies ließ sich z.B. daran feststellen, dass genug Material in den Naturwissenschaften vorhanden ist, um den Schülern praktische Arbeit mit beispielsweise Chemikalien zu ermöglichen.
Nach der Besichtigung fuhren wir gemeinsam mit der Schulleitung in ein USA-River nahegelegendes „Restaurant“, weil sie uns das Essen in ihrer Schulküche wohl nicht anbieten wollten. Ein passables Mahl und einige Gesprächsthemen, sowie ein kurzer Abstecher in einen Kiosk der europäische Markenschokoriegel anbot, später, machten wir uns auf den Weg ins Guesthouse.
Hier vertrieben wir uns die Zeit mit Gesprächen, dem Dinner und einigen Stunden Kartenspiel, bevor wir wieder viel zu spät schlafen gingen.

Die Stimmung war an diesem Tag okay aber nicht super, denn besonders aufregend war er nicht. Aber das beste kommt ja übermorgen...
PS: Christin ist als Siegerin schlafen gegangen!

Tobias Werner


Tag 8 12.07.07

Die Hälfte unseres Aufenthaltes im spannenden Land Tansania ist nun schon verstrichen. Wie aus den langen Protokolleinträgen zu erkennen ist, war jeder Tag anders und interessant, aber auch anstrengend. Entsprechend geschafft starteten wir um 8:30 zum „Usa River Rehabilitation Center“, einer Einrichtung für Behinderte (politisch unkorrekte Begriffe bittet die Redaktion zu entschuldigen), denen mit verschiedenen Angeboten geholfen wird. Neben Näharbeiten und „Secretary-Kurse“ stellen sie dort Schmuck, Rollstühle und Holzmöbel her. Als wir gerade auf dem Weg zu einem weiteren Teil der Anlage sind, setzt sich Christin plötzlich ohne ein Wort zu sagen mit käsebleichem Gesicht hin. Hier nimmer der Tag seine Wende.
Nachdem sie eine Weile die Beine hochgelegt hat, kehrt die Farbe in ihr Gesicht zurück. Wir beschließen, sie noch nicht ins Gästehaus zurückzubringen, sondern den Besuch fortzusetzen. Nach ein wenig Tee und mit Fleisch gefüllten Teigtaschen, besuchen wir (zum 2. Mal) den Andenkencontainer, der beim Eingang steht. Fast alle suchen sich auch hier (wie bei den selbstgemachten Ketten) einige Gegenstände aus. Doch hier hat Christin ihren zweiten Schwächeanfall. Also wieder Beine hoch und hinlegen. Da nun klar ist, dass irgendwas nicht stimmt mit ihr, fahren wir ins Gästehaus zurück. Lisa (der es auch nicht prima geht) und Christin eröffnen ein Krankenzimmer und bleiben im Gästehaus, währen der Rest zu zwei Schulen fährt. Die Fahrt dort hin dauert ca. 25 Min. und wird (zumindest von Tobias und Frieder (mir)) singend verbracht. Bei den Schulen angekommen hören wir erst einmal wieder eine (leider sehr gestotterte) Introduction und dürfen im Gästebuch unterschreiben (oh wunder). Es stellt sich heraus, dass die eine der beiden Schulen eine technische ist, von denen es nur wenige in Tanzania gibt. Schüler, die nach der secondary school nicht gut genug fürs A-level sind, lernen stattdessen hier praktische Dinge. Zu diesen gehören Autoreparaturen, Holzarbeiten, u.a.
Wir werden dann noch zu einem Bohrloch geführt, das nicht von ARKO gespendet wurde. Die Bohrmaschine sah alt aber verlässlich aus.
Ein wenig deutsche (wenn auch bayerische) Luft durften wir vor dem Gartentor eines deutschen Einwanderers schnuppern, der ein Wappen des Freistaates Bayerns am Tor hatte. Nach einem Essen und den üblichen und den entsprechenden Danksagungen und Verabschiedungen ging es dann zurück ins Gästehaus. Die Müdigkeit vom Morgen hatte jetzt ihren Höhepunkt erreicht.
Der Rest des Nachmittags wurde... verchillt. Dann kam das Abendessen, wobei eigentlich für die meisten schon nach der Suppe Schluss war. Christin, die trotz Schwäche, Schüttelfrost und ca. 37,5 °C Fieber ein wenig Sojabrei gegessen hatte (der übrigens hervorragend war), wollte nach diesem zurück ins Bett gehen, da ihr auch mit Decke, Pullover und Jacke bei angenehmer Temperatur kalt war. Lisa, die ihr auf dem Weg dorthin behilflich war, rief schon nach wenigen Metern nach Hilfe, da Christin sich überhaupt nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Wie schon den ganzen Tag über bewies Tobias auch hier Hilfsbereitschaft und Fürsorge. Er schleppte Christin in ihr Bett. Wegen der sich immer weiter verschlimmernden körperlichen Schwäche von Christin, gingen Dr. Jokisch und Eliabu (der extra dageblieben war) los, einen Arzt zu suchen. Da aber in Usa-River keiner gefunden wurde, musste Christin wohl oder übel ins Krankenhaus von Arusha gebracht werden. Natürlich gefiel ihr diese Neuigkeit überhaupt nicht gut. Ich glaube, jeder hätte in so einer Situation Angst. Auch wollte sie nicht allen anderen zur Last fallen. Doch schließlich konnte sie nach einigen Tränen und mehr oder weniger sinnvollen Argumenten („Ich bin gesund, ich kann 100 Meter laufen.“) überzeugt werden. Auf der Fahrt nach Arusha versuchten alle (denn alle waren mitgekommen!) Christin irgendwie aufzuheitern, was auch einigermaßen erfolgreich war. Beim Krankenhaus angekommen, stellte sich heraus, dass dieses (zumindest das, was man sehen konnte) nicht größer war, als eine normale deutsche Arztpraxis. Alle nahmen im offenen Wartezimmer Platz und Christin wurde erst einmal kurz von einer Krankenschwester und dann gründlich von einem Arzt untersucht (Blut abnehmen inklusive). Wir vergnügten uns solange mit fernsehen (*HABARI*... „NZUURII“) oder Reden. Dass dann noch Frau Mbise und Mr Jeremiah Menaura(Schnauzbart und Mathelehrer) gekommen sind, war echt rührend. Zum Glück stellte sich heraus, dass Christin „nur“ eine aus Flüssigkeitsmangel resultierende Infektion hat und diese mit Medikamenten geheilt werden kann. Nach einer Nachhausefahrt sind dann alle müde in die Betten gefallen, mit Vorfreudeauf den nächsten Tag, der ja im Arusha National Park verbracht werden wird.

Text: Frieder Heitmann


Tag 9 Freitag, 13.07.07

Christin, Tobias, Eliabu und Herr Jokisch frühstücken schon vor 7:00 Uhr, denn Christin muss noch einmal zur Kontrolle nach Arusha in das Medizin-Zentrum gefahren werden, Begleiter ist Tobias. Deshalb verzögert sich die Abfahrt nach Ailanga etwas. In Ailanga stelle ich fest, dass ich das Geld für den Eintritt in den Arusha-Nationalpark vergessen habe (der Eingang befindet sich genau bei der Schule).
Eliabu und ich fahren die 7km zum Gästehaus zurück und holen das Geld.

Endlich beginnt unsere (Tobias kannte diese Tour bereits) erste Safari in Schwarz-Afrika: Eliabu fährt uns zum Ngurdoro-Krater. Wir bewegen uns auf einer abenteuerlichen Piste genau auf dem Rand des lange schon erloschenen Vulkans, links und rechts fällt es steil ab, in der Ferne ist unsere „Heimat“ Usa-River zu erkennen. Der höchste Punkt des Kraterrings liegt bei 1854 m, wir erreichen einen Aussichtspunkt in etwa 1700 m Höhe. Unter uns liegt 300 m tiefer die weiträumige Caldera mit Wiesen, Bäumen, Gewässern und vielen Tieren, von allem Gnus. Ich habe den Eindruck, in einen von Menschen unberührten Garten Eden zu schauen.
Wir fahren etwa 180° des Kraterringes ab und bewegen uns dann nach Norden zu den beiden Momella-Seen. Am Süßwassersee, dem Kleineren der beiden, genießen wir das Picknick das uns Martin Urio, der Koch im „New Mexico“ eingepackt hat: Marmeladenweißbrote, Kartoffelchips und ein Donut ähnliches Gebäck – dazu Fanta, Coca, Wasser, usw.
Anschließend umfahren wir den großen Momella-See, der sich mit weißen Rändern darstellt, verursacht durch Salzablagerungen. Wegen des hohen Salzgehaltes können im großen Momella-See keine Flusspferde leben, wohl aber im kleinen. Wir haben in weiter Ferne den nur geringfügig oberhalb der Wasseroberfläche liegenden Teil eines Flusspferdkopfs gesehen.
Dagegen gab es im Salzsee eine Flamingokolonie.
Unterwegs begegneten uns, allerdings immer in größerem Abstand, auch neben den genannten Tieren auch Giraffen, Warzenschweine, Störche, verschiedene Gänse- und Entenarten, auch etwas Rebhuhnartiges. Das Highlight, das eine ausgesprochene Fotolawine auslöste, war ein niedliches „Bambi“-Dik Dik, das uns, direkt neben dem „Landrover“ stehend, neugierig beäugte.
Der letzte Höhepunkt des Tages war die Fahrt zum Wasserfall des ______ Flusses. Hier musste uns ein Wächter begleiten, um uns mit seinem Gewehr vor eventuell angriffslustigen Gnu-Bullen zu schützen.
Der Wasserfall war mit seinen 28 m Höhe und den enormen Aufprallgeräuschen sehr imposant. Schwarze Vulkanasche und Lavagestein (auch Bimssteine dabei) säumten den Wasserlauf, dessen Bett unser klappriger Landrover (das Vierrad-Antriebs-Getriebe „rutschte gelegentlich heraus“) mit großen Mühen (und beim die Uferböschung Aufwärtsfahren nur mit Steine unterlegen) bewältigte.

Mit einem freien Blick auf jeweils den Merugipfel und den schneebedeckten Kilimanjaro schloss dieser herrliche Tag ab.

Text: Hartmut Jokisch


Tag 10 14.07.07


Wir sind uns einig, die Nacht ist einfach zu kurz, wenn man schon um 5 Uhr morgens aufstehen muss, aber was macht man nicht alles für einen Besuch im Tarangire Nationalpark?!?
Das Frühstück fällt mehr oder minder spärlich aus, was einerseits daran liegt, dass einige von Magenproblemen gequält werden, andererseits aber auch an der Tatsache, dass ein Teller plus Besteck einfach zu wenig für 7 Personen ist. Unserem Koch Martin scheint das frühe Aufstehen also auch nicht zu gefallen...

Das erste Highlight des frühen Tages ist der Bus, welcher uns für diesen Tag zur Verfügung steht (Eliabus Jeep würde die Strecke wohl nicht ganz schaffen). Für jeden Mitfahrer steht ein weich gepolsterter Sitz in Fahrtrichtung zur Verfügung und das Dach kann nach oben geöffnet werden. Welch ein Luxus! (Wobei wir Eliabu und seinen Jeep durchaus lieben!!!). Die ca. zwei Stunden zum Park nutzen viele zum Schlafen und Dösen. Währenddessen wird die Landschaft karger, weite trockene Ebenen mit ein paar Schirmakazien erstrecken sich am Straßenrand. Massais mit ihren Kuh- und Ziegenherden kreuzen unseren Weg. Der Tarangire Nationalpark (der mit Elefantengarantie!) entspricht ebenfalls dem Klischeebild Afrikas: Graslandschaften mit Schirmakazien und riesigen Affenbrotbäumen (von Herrn Jokisch auch gern als Drachenbootbäume bezeichnet
Die ersten Tiere, die von den geübten Augen unserer Begleiter John (Driver) und Mr. Milai (Teacher) erspäht werden, sind Zebras. Kameras werden gezückt und tausende von Fotos gemacht, das ausfahrbare Dach erweist sich hier als äußerst hilfreich. Das Gleiche passiert bei Giraffen, Gnus, Antilopen, Dik Diks, Geiern, Straußen und Elefanten. Selbst ein Löwe wird in der Ferne entdeckt. Trotzdem stellt sich überraschend schnell eine gewisse „Routine“ in der Anwesenheit der Tiere ein. Kein Wunder, zeitweise ist man von ca. 30 Elefanten „umzingelt“. Im Gegensatz zu vor 2 Jahren stellt such der Tarangire als der tierreichere der zwei Nationalparks raus. Besonders beeindruckend ist die geringe Distanz zu den Tieren, die wirklich zum Greifen nah scheinen. Dementsprechend großartig fallen die Fotos aus, da wunderschöne Nahaufnahmen gelangen.
Von Nähe wurde auch unser Lunch an einer speziellen Picknickstelle im Park geprägt. Dort lebende Affen haben über die Jahre die Scheu vor Menschen verloren und klauen Letzteren mit beeindruckender Schnelligkeit und Raffinesse das mitgebrachte Essen. Ein echtes Spektakel... solange man wie wir nicht der Bestohlene ist.
Als wir unseren Weg fortsetzen, stellt Herr Jokischi (wieder einmal) sein /O-Ton:lädiertes) Sprachtalent unter Beweis. Erntete er schon gestern mit seiner Anweisung, man möge sich doch „at five Uuuuhr a.m. treffen, unfreiwillige Lacher, ist es diesmal der Wunsch nach „original tasmanian animals“. Schade, dass dies hier nicht Tasmanien, sondern Tanzania ist.

Zum Ende der Fahrt wird es noch mal gefährlich. Mit unserem Vorhaben, ein Foto vor einem Affenbrotbaum zu machen, stören wir einen aufgebrachten Bienenschwarm. Herr Jokisch wird sogar gestochen.
Auf dem Weg ins Gästehaus wird an verschiedenen stellen Halt gemacht um Postkarten, Souvenirs, etc. zu kaufen.
Nach dem Abendessen im Gästehaus wird noch ein wenig für den morgigen Talentwettbewerb geübt, die Lieder sitzen Gott sei Dank doch besser als gedacht. Mit Kartenspielen lässt die Mehrheit den Tag ausklingen...

Text: Lisa Kretschmann


Tag 11 15.07.07

Der Tag hat heute schon mal gut angefangen. Wir durften eine Stunde länger schlafen.
Nach dem Frühstück wurden wir dann in die Kirche gefahren (Ein Glück, dass Frieder, Tobias, Johanna und ich noch hören konnten, da Johanna einen Luftballon neben uns hatte platzen lassen.
Angekommen in der Dorfkirche, in der die gesamte Schülerschaft des Ailanga Seminary anwesend war, haben wir Tee und Rührei serviert bekommen. 20 Minuten nach dem Frühstück bestand natürlich die Gefahr, dass wir großen Hunger haben. Nachdem wir zum zweiten mal gefrühstückt hatten, wurden wir dann in die Kirche begleitet. Der Gottesdienst hat insgesamt 3,5 Stunden gedauert.
Wir haben versucht, die Lieder mitzusingen und die Gebete zu begleiten. Danach hat der Pastor eine Predigt über die verschiedenen Gesichter der Liebe gehalten. Mit lebhaften Beispielen hat er seine These, dass jeder seinen Feind lieben solle, verdeutlicht. Fünf verschiedene Chöre haben gesungen und am Ende wurden zwei Kollekten gesammelt: Einmal für „Thanksgiving“ und einmal für Ailanga.
Dann sind wir vor die Kirche gegangen und Lebensmittel wurden versteigert. Wir haben zwei riesige Zuckerrohre bekommen. Zu diesem Zeitpunkt hat Tobias das erste Tierleben gerettet (er hatte seit 3,5 Tagen kein Fleisch mehr gegessen).
Danach hat sich die Gruppe mit unterschiedlichen Leuten unterhalten. Johanna und ich haben mit der Theatergruppe ein Stück für das Talent-Sharing einstudiert.
Die Hauptaussage war, dass AIDS überall auf der Welt existiert und dass man sich gut davor schützen muss.
Beim Talent-Sharing war unsere Theatergruppe die erste Gruppe. Danach ist noch eine weitere Gruppe, die ein Stück über AIDS vorbereitet hatte, aufgetreten. Dann hat das Unheil angefangen: WIR MUSSTEN SINGEN!!!
Ich glaube, unseren Gruppenmitgliedern war selten etwas so unangenehm. Singen war nämlich nicht unser Talent. Wir haben „Dona dona“, „Hakuna Matata“ und „99 Luftballons“ zum „Besten“ gegeben, wobei sich das Lied „99 Luftballons“ als absoluter Tiefpunkt erwies. Auch Herr Jokischs Versuch, die Menge mit einem Luftballon zu beeindrucken ist fehlgeschlagen. Hr. Jokisch bewies sich jedoch als einmaliges Showtalent. Es war eine Erleichterung, als wir uns wieder setzen durften und andere aufgetreten sind.
Als diese dann angefangen haben, zu singen, wurde uns noch einmal vor Augen geführt, wie schlecht wir singen. Nach dieser Schmach sind wir wieder zurück ins Gästehaus gefahren und haben unsere Wäsche gewaschen.
Nach einem leckeren Abendessen haben wir noch Karten gespielt.

Text: Christin Reimer


Tag 12 16.07.07

Recht ausgeschlafen erscheinen wir heute morgen pünktlich um 7:30 Uhr am Frühstückstisch. Das Kartenspiel am Vortag endete ungewöhnlich früh, nämlich um 24 Uhr, da Frieder und Christin bereits fest auf Tobias’ Bett eingeschlafen sind.
Auf unser Frühstück müssen wir erneut recht lange waren, sogar der Lehrer, der gemeinsam mit uns nach Ailanga fahren will, erscheint noch bevor wir unser Essen haben.
Etwas verspätet fahren wir los und kaufen zunächst Farbe und Malutensilien, da wir heute in der Schule zwei Räume streichen wollen. In der Schule müssen wir dann wieder sehr lange warten, da in den beiden Räumen noch Unterricht stattfindet und diese anschließend noch ausgeräumt werden müssen. Daher trinken wir zunächst unseren Tee/Kaffe und essen dazu Toast und Erdnüsse.
Endlich betreten wir den ersten Raum und bekommen zunächst eine kurze Einleitung. Wir beginnen mit dem Streichen und erfahren, dass die Räume jeweils zwei mal gestrichen werden müssen. Nachdem der erste Raum fertig ist und der zweite bereits ein Mal gestrichen wurde, bekommen wir Lunch im Lehrerzimmer
Zu unserer Freude ist der Maler fast fertig mit dem zweiten Streichen, als wir vom Lunch zurückkommen. Schnell streichen wir den Rest des Raumes und begeben uns müde und erschöpft in den Jeep, in dem es wieder sehr eng wird, da noch zwei Lehrer mitgenommen werden.
Zu Hause angekommen geht die Hälfte der Gruppe (Tobias, Christin und Lisa) ins Internetcafé, die andere Hälfte (Frieder, Friederike und Johanna) spielt Karten und Gitarre.
Abends genießen wir das Abendessen und entdecken zum ersten Mal den Mond und sind begeistert und beeindruckt.Im Anschluss lassen wir den Abend mit Gitarrenspiel und Gesang ausklingen (Tobias, Frieder, Lisa, Johanna).

Text: Johanna Sandberg


Tag 13 17.07.07

Der heutige Tag begann wie ein ganz gewöhnlicher Tag in Tanzania. Nach dem Frühstück kletterten wir, das heißt Herr Jokisch, Frieder, Johanna, Tobias, Lisa, Chrisitin und Friederike in den Landrover (schade, natürlich in den Jeep) um nach Kikatiti zu fahren. Wir hatten nämlich vor, den Southern District und Kikatiti Secondary zu besuchen und im Anschluss daran den „begehrten“ Kikatiti local Market zu observieren. Der Besuch in der Schule lief relativ ähnlich ab, wie in anderen Bildungszentren in Ostafrika: „Hallosagen“, in das Visitors-book eintragen, die „Teestunde“ genießen und auch das Lunch mit den Lehrern der Schule zusammen zu verspeisen.
Es gab nur einen Unterschied. Wir besuchten Unterrichtsstunden in verschiedenen Klassenstufen. Hervorzuheben ist die Physikstunde. Sie war noch anspruchsloser als in anderen tansanischen Schulen. Es wurden sinnlose Messergebnisse gefordert. Allgemein kann man sagen, dass der Unterrichtsstoff auch relativ anspruchslos und unangemessen, im Verhältnis zur Klassenstufe gewesen ist.

< style=""> 19.07.07

Oh nein, morgen geht es schon wieder nach Hause. Aber heute sollen noch einmal viele Erfahrungen gesammelt werden. Wie kann ein Tag hier nur anders beginnen als natürlich viel zu früh, denn das allabendliche „abchillen“ saß den meisten noch in den Knochen. Ein gutes Frühstück von Herrn Martin Urio stärkte uns für den Tag, bevor unser geliebter Eliabu Mbise uns mit dem Jeep abholte um den stattlichen Weg nach Ngarenanuki, der Partnerschule des Kreisgymnasiums Bargteheide, anzutreten. Eine lange Fahrt, später kamen wir dort an um uns nach dem Zusteigen von James Somy und dem Schulpastor nach Ngerunjani aufzumachen. Dieser Fahrt erwies sich als extrem anstrengend, da es nicht nur zu eng, heiß und staubig war, sondern auch extrem ruppig. Als ich schon fast davon überzeugt war, Eliabu will mit uns ans Ende der Welt fahren und dabei eine ewige staubige Dornstrauchwüstenähnliche Ebene passieren, hielten wir plötzlich im Nichts, wo wir eine Grundschule mit hunderten Kindern antrafen. Die große Frage nur: Wo kommen diese Kinder her, denn es gab weit und breit nicht genug Häuser um so viele Kinder zu beherbergen. Wir wurden dort herzlich aufgenommen, nachdem wir einer Masse von Kindern durchquert hatten, auf die wir anscheinend wie eine fremde Lebensform gewirkt haben mussten. Unsere Hände, Haare und Kleidung wurden bestaunt. Man sah es an ihren Gesichtern: Mzungus sehen so unglaublich seltsam aus!!! Das dem guestbookseintrag und formellem Gerede wie erfreut man doch sei, sich kennenlernen zu dürfen, stellte man sich noch vor (wir nutzten natürlich wie immer die Gelegenheit um mit unseren 10 Wörtern Kisuaheli zu protzen). Anschließend bekamen wir Essen und wurden Zeuge einer wunderbaren Vorführung der Gesangs- und Trommelkünste einiger Kinder der Schule. Wir waren gerührt, dass man sich wieder einmal so viel Mühe für uns machte.
Nach dieser Vorführung verabschiedeten wir uns um nach Ngarenanuki zurückzufahren, doch auf dem Rückweg besuchten wir noch ein Massai-Dorf. Der Anführer dieses Dorfes war ein 63-jähriger Massai, der mit 9 Frauen verheiratet war und über 30 Kinder mit denen hatte. Die Kinder reckten uns irgendwie unterwürfig das Köpfchen entgegen, das wir mit der flachen Hand berühren sollten. Irgendwie kam ich mir dabei blöd vor.
Der Alte Mann war auch mit einer 14-jährigen verheiratet, die bereits das 3 Kind von ihm erwartete. Wir ekelten uns vor ihm, besonders Christin, als ihr auffiel, dass ihre Schwester auch erst 14 sei, wie die junge Mutter.
Wir fuhren dann weiter zu der Secondary School Ngarenanyuki, wo wir wie bei einem Staatsbesuch empfangen wurden. Blumen, Gesang, Ansprachen, Vorstellungen usw. folgten. Danach gab es ein Essen in der neuen Dining-Hall der Schule.Nach einem „Piep, piep, piep, guten Appetit“ von Herrn Somy aßen wir das uns von einer ehemaligen Bargteheideschülerin zubereitete Essen und schauten danach einen Film über die Entwicklung der Schule, auf den man sehr stolz war. Als der Film endlich zu Ende war, schauten wir uns alles an, auch die 2 neuen kürzlich erbauten Gebäude (dank Bargteheide) und unterschrieben im Visitors Book. Ein Besuch bei Herrn Somy erlaubte uns noch seine Familie und vor allem den Sohn Hans (nach Hans Ilmnberger) kennenzulernen.
Wir wurden herzlich verabschiedet und von „James“, so sollten wir ihn nennen, da wir seine Freunde seien, eingeladen, jederzeit die Schule zu besuchen.< style="FONT-WEIGHT: bold">Tag 15 20.08.07


Der letzte Tag ins Tanzania. Darüber sind wir alle sehr traurig und bedrückt. Wir werden dieses aufregende, freundliche Land sehr vermissen, als auch die Reisegruppe und die netten Leute, mit denen wir zu tun hatten.
Heute morgen sind wir nach Arusha gefahren, zum „shoppen“. Herr Jokisch ist nicht mitgefahren, da er noch einmal wegen der Flugdaten ins Internet musste. Also sind wir zu sechst los, mit Mrs. Mbise und Eliabu, unserem treuen Begleiter. Zuerst gingen wir zu einem riesigen Touristen-Shop in einem auf Ureinwohner gemachten Areal mit Holzstatuen, die allerlei Tiere und Menschen zeigten. Doch die hohen Preise trieben uns bald wieder aus dem Laden, vor dem sogar noch zwei engagierte Trommler saßen, bei denen man mittrommeln konnte (eigentlich nur für das Foto). Ich habe diese Möglichkeit dann auch genutzt. Hiernach sind wir (soweit ich mich richtig entsinne) zu einem Basar im Stadtinneren gefahren. Dieser machte gerade erst auf, was für uns bedeutete, dass wir so ziemlich die einzigen Touristen waren. Die „Laden“besitzer rissen sich deswegen förmlich um uns, blieben aber immer noch so freundlich, einen durchzulassen, wenn man wirklich nichts kaufen wollte).
Es stellte sich bald heraus, dass die Läden in etwa das gleiche Sortiment hatten und es schließlich nur darum ging, den besten Preis zu bekommen. Einige in der Gruppe wiesen hier ein wahres Händlertalent auf (z.B. Johanna). Nach vielen Erfolgen im Handeln und gekauften Schönheiten stiegen wir wieder in den Landrover und kauften noch ein Gästebuch und Briefmarken. Auf der Rückfahrt zum Gästehaus war uns immer noch nicht so richtig bewusst, dass dies unser letzter Tag hier sein würde. Dies sollte erst später am Tag kommen.
Um die Mittagszeit sind wir dann alle gemeinsam ein letztes Mal zur Schule gefahren. Da dieser Tag ausnahmsweise arg heiß und sonnig war, wurde allen bald sehr warm, als wir zum Abschied noch einmal im Schulhof zusammen mit allen Schülern saßen.
Alle nutzten die Gelegenheit, um ihre Geschenke loszuwerden, die Schule und die Lehrer bekommen viele nützliche Sachen von uns, wir bekamen jeder etwas geschenkt (Gürtel/Flip-Flops) und die Amerikanerin, die gerade zu Besuch in Ailanga weilte, beschenkte die Schule auch reichlich. Wieder durften wir auch Zeugen der Güte des afrikanischen Gesangs werden. Das Lunch in der Schule kam dann erst um 3Uhr und endete mit einer großen Überraschung, denn Martin Urio hatte im Namen der Schule für uns eine Ziege geschlachtet und zubereitet. Uns, oder sagen wir mal der Mehrheit von uns, behagte es überhaupt nicht, das zu sehen, was wir essen sollten. Arme Ziege! Im Endeffekt haben auch nur Herr Jokisch und ich ein Stück gegessen (oder?). Anschließend mussten wir uns von allen verabschieden... das ist immer der traurigste Teil... Entsprechend gedrückt war die Stimmung auf der letzten Fahrt zum Gästehaus.
Später fuhren wir dann zum Flughafen, wieder mal mit unserem Jeep und einem Pickup (wie nach der Ankunft), auf dem diesmal ein Lehrer turnte, um auf unser Gepäck aufzupassen, was uns gar nicht behagte.
Nach weiteren Umarmungen und „Asante sana, Kwaheri“ ’s gings dann los.

Die Wartezeit im Flughafen wurde dafür genutzt, noch die letzten Schillingis und $ auszugeben. Dann stiegen wir in einer sommerlichen Nacht in den Flieger, der dann auch in Richtung Amsterdam lossauste. Nach einigen Baldrian (manche mehr, manche weniger) schliefen die meisten mehr oder weniger ruhig ein...

Text: Frieder Heitmann